Trau dich! – Erstprojekt: Holztruhe

Seit fast genau einem Jahr steht die Welt still. Juckt es euch nicht auch manchmal in den Fingern, endlich mal wieder etwas zu tun? Einfach mal wieder zum Werkzeug greifen und etwas machen? Am besten könnt ihr dies natürlich in unserer Werkstatt tun. Vorkenntnisse braucht es dafür nicht. Anhand von diesem Erstprojekt einer Kundin zeigen wir euch, welche Steps euch beim Bau einer einfachen Holztruhe erwarten.

Die Idee

Das Projekt startete zunächst mit einer Idee: Eine praktische große Holztruhe mit einem Verschluss. Gemeinsam wurden die Möglichkeiten besprochen und anhand eines 3D- Modells die Holzkiste visualisiert. Es sollte eine circa 70 cm lange Kiste mit einem selbstgebauten Holzverschluss werden. Mithilfe des 3D-Modells ist es einfacher, das benötigte Material zu berechnen, eine Stückliste zu erstellen und einen Plan mit den nötigen Zuschnitten anzufertigen.

 

Das Material und die Werkzeuge

Das Besondere an dem Projekt ist, dass die eigenen Maschinen mitgebracht wurden. Dafür wurde gemeinsam im Voraus eine Liste erstellt, die alle benötigten Maschinen beinhaltete. So wurde während des gesamten Projektes mit den eigenen, mitgebrachten Maschinen gearbeitet. Das Gute dran ist, dass ihr so ein richtig gutes Gefühl für die Geräte bekommt, die ihr vielleicht sowieso schon zu Hause habt. Und wenn dann doch mal noch eine Maschine im eigenen Repertoire fehlt, freuen sich unserer Geräte ja sowieso auf ihren Einsatz. Als die Maschinen dann alle vor Ort waren, haben wir zunächst eine Einweisung in die Maschinen durchgeführt. “Safety first” – damit man seine Maschinen kennenlernt und auch richtig verwenden kann.

Nun fehlte nur noch das Material: Eine Platte 9mm Birke-Multiplex. Diese war schnell organisiert, damit es mit dem Projekt so richtig losgehen konnte.

Schritt 1: Zusägen

Anhand der Stückliste, die sich durch das 3D-Modell ergab, wurden die Teile auf der Platte aufgezeichnet. Dann sägten wir diese mittels Handkreissäge aus. Die Führungsschiene hilft dabei enorm. Die schmalen Leisten für den Deckel wurden mit der Kappsäge zurecht gesägt.

Nachdem diese Hürde geschafft war, mussten wir überprüfen, ob alles richtig zugesägt wurde und die Teile ineinanderpassten. Also klebten wir die Holzkiste provisorisch mit Kreppband zusammen. Die Stellen, wo die Kiste nicht perfekt passte, wurden einfach nochmal nachgebessert. Alle Verbindungen, welche später geleimt werden sollten, wollten wir auf jeden Fall stabil gestalten. Deshalb haben wir dann noch Nuten an die Kanten gefräst. Damit die Kiste auch schön glatt wird, haben wir vor dem Zusammenbau noch alle Holzstücke mit dem Schwingschleifer bearbeitet.

Schritt 2: Zusammenbau 

Doch wie wird die Kiste am stabilsten? Zunächst einmal wurden alle Teile verleimt und mit Zwingen fixiert. Danach haben wir die verleimten Kanten noch mit dem Elektrotacker angeheftet. So erhält man mit einfachen Mitteln eine feste Verbindung für die Stabilität.

 

Schritt 3: Das Zubehör

Die Truhe war damit natürlich noch nicht fertig. Es fehlte noch das Klavierband, der Verschluss und ein Band, damit der Deckel nicht über klappen kann.

Für den Verschluss wurden Multiplex Reststücke verwendet, welche an der Bandsäge zugesägt wurden. Der Kantenschleifer sorgte dafür, dass der Verschluss ordentlich geschliffen war. Nun bohrten wir noch ein Loch für den Stab, welcher den Verschluss erst vollständig machte. Wir bohrten die Stelle, an der der Verschluss angebracht werden sollte vor und schraubten diesen schließlich an. Fertig ist der Verschluss!

Damit das Klavierband leichter angebracht werden konnte, haben wir zunächst die Bohrlöcher vorgestochen. Nach dem Anbringen des Klavierbandes fehlte nur noch ein Schritt: Die Befestigung der Bänder. Die Bänder werden innen in der Truhe angebracht und sorgen dafür, dass der Deckel nicht zu weit aufklappt und möglicherweise die Kiste beschädigt.

Schritt 4: Sich an dem Ergebnis erfreuen!

Nach dem Fertigstellen ist die Freude natürlich immer groß. Und man kann sich durchaus auch mal selbst auf die Schulter klopfen. Dies war ein Erstprojekt, was bedeutet, dass man noch nicht so viel Know-How im Bereich Handwerk hat und das erste mal bei uns in der Werkstatt ein Projekt umsetzt. Dafür ist die Kiste mit Unterstützung von Titus ein echtes Meisterwerk geworden. Und was lernen wir daraus? Traut euch, mal was auszuprobieren! Wir helfen euch gerne, wenn ihr mal etwas bauen wollt.

 

Überblick

Die Truhe wurde innerhalb von  zwei Tagen gebaut. Insgesamt hat das Projekt circa 8 Stunden gedauert, inklusive Modellerstellung, Maschineneinweisung und Support.

Ohne Maschineneinweisung und mit den Werkstattmaschinen wäre es auch in etwas kürzerer Zeit umsetzbar. Hier kommt es ganz auf eure individuellen Kenntnisse und Wünsche an. Ein erfahrener Handwerker könnte die Truhe in 2 Stunden bauen, während man als Neuling mehr Zeit einplanen muss. Wir nehmen uns auf jeden Fall genau die Zeit für euch, die ihr braucht. Die Materialkosten der Truhe liegen bei ca. 40€.

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Interesse bekommen, dein eigenes Projekt umzusetzen? Wir freuen uns sehr auf deine Vorhaben und darauf, mit dir gemeinsam etwas zu schaffen! Falls dir sonst noch Fragen auf dem Herzen liegen sollten, kannst du uns einfach eine Nachricht senden.

3 Reaktionen zu Trau dich! – Erstprojekt: Holztruhe

  1. Sehr schöne Kiste und ein wirklich schöner Beitrag. Ich bin immer noch fasziniert von dem Verschluss der Holztruhe. So einfach und doch so genial. Vielen Dank für Deinen tollen Bericht LG Sabine

    1. Liebe Anne, danke für deine Rückfrage zum Projekt. :) Als Klappenhalter kann man ein einfaches Gurtband benutzen und als Scharnier nutzen wir sehr gern ein Stangenscharnier (Klavierband) oder man kann auch Einzelscharniere verwenden. Viele Grüße aus der Werkstatt, Philipp vom Holzkombinat-Team

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